Wann Sexualtherapie?

Wann braucht man eine Sexualtherapie?

Wann braucht man eine Sexualtherapie? Wenn Sie Probleme in Ihrem Sexualleben bemerkt haben, ist es Zeit, sich professionelle Unterstützung zu holen.

Für viele Menschen ist fehlende sexuelle Aktivität ein wichtiger Grund dafür, mit dem eigenen Sexualleben unzufrieden zu sein. Im Umkehrschluss ist sexuelle Aktivität aber keine Garantie dafür, auch sexuell zufrieden zu sein. Eine Sexualtherapie wird Ihnen helfen, Ihre Sexualität zu verstehen, Ihr Sexualleben zu verbessern, Ihre Beziehungen zu stärken und zu bereichern.

In einer Sexualtherapie oder einer Psychotherapie können verschiedene Themen erfolgreich behandelt werden.

Probleme mit der sexuellen Funktion oder dem sexuellen Erleben

Wenn die eigene Sexualität nicht befriedigend ausgelebt werden kann, können Psychotherapeuten oder Sexualtherapeuten helfen, die sexuelle Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern.  Sie behandeln Sexualstörungen wie Erregungsstörungen (vaginale Trockenheit, erektile Dysfunktion) oder Orgasmusstörungen (vorzeitige Ejakulation, Anorgasmie), die nicht durch eine Erkrankung bedingt sind. Sexual- und Psychotherapie unterstützt auch bei Problemen wie Lustlosigkeit oder sexuelle Unzufriedenheit, die durch unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen in einer Beziehung verursacht sind.

Probleme mit sexueller Funktion oder sexuellem Erleben

Veränderungen der Sexualität im Alter

Die Entwicklung der Sexualität setzt sich das ganze Leben lang fort. Mit dem Alter verändert sich der Körper. Auch die Vorlieben können sich ändern. Aber auch wenn die Sexualität verblasst, sie verlässt uns nicht für immer. Ein Sexualtherapeut hilft, auf die Stimme der Wünsche zu hören, sich selbst neu zu entdecken und das erotische Potenzial unter Berücksichtigung altersbedingter Besonderheiten zu entwickeln. Erotik als Erlebnis sinnlicher Lust zeigt sich nicht nur im Rahmen des Geschlechtsverkehrs!

Sexualität verändert sich mit dem Alter

Mangel oder Verlust des sexuellen Verlangens, Langeweile im Sexualleben

Menschen gehen sexuelle Beziehungen ein, weil sie sich sexuell zueinander hingezogen fühlen. Aber das Begehren bleibt nicht auf dem gleichen Niveau. Es gibt Zeiten, in denen das Verlangen nachlässt oder der Geschlechtsverkehr keine Befriedigung bringt. Das Sexualleben in langjährigen Beziehungen kann aus verschiedenen Gründen nachlassen: Stress, Routine, Veränderungen im Körper, emotionale Distanz, Erschöpfung und viele andere Faktoren. Wenn Sie Ihre feste Beziehung pflegen wollen, ist es sinnvoll, einen Sexualtherapeuten zu Rate zu ziehen.

Langeweile im Sexualleben

Sexuelle „Komplexe“, Hemmungen und Blockaden (Ängste, Phobien)

Singles beschweren sich oft über schlechte Dates und erfolglose Partnersuche. Der Grund könnten Probleme in der Kommunikation oder ein geringes Selbstwertgefühl sein. Auch bestehende intime Beziehungen können Ängste und Phobien vergiften. Eine Sexualtherapie oder eine Psychotherapie kann helfen, die negativen Erfahrungen zu verarbeiten und die Ängste und den Druck aufzuarbeiten. Wenn der Verlust des Partners wegen sexueller Störung beklagt wird, ist zunächst zu klären, ob und wieweit der Hintergrund zutrifft.

Sexuelle Komplexe und Blockaden

Zwanghafte Störungen: Hypersexualität, Pornosucht

Wenn gesteigertes sexuelles Verlangen und exzessive sexuelle Aktivität enorme geistige und körperliche Ressourcen in Anspruch nehmen, spricht man von Hypersexualität. Sie kann sich in der Suche nach immer neuen Sexualpartnern oder in anstrengender Selbstbefriedigung äußern. Aber immer mehr Menschen werden pornografiesüchtig. Während ein gelegentlicher Besuch von Pornoseiten das Sexualleben sogar bereichern kann, verändert der übermäßige Konsum das Verständnis von Sexualität und die Frauen- und Männerbilder. Nur pornografische Inhalte bleiben erregend. Wenn einer der Partner nur auf die Selbststimulation zurückgreift und den Körperkontakt vermeidet, entsteht ebenfalls ein Problem. Sexualtherapie öffnet den Zugang zur Sexualität des Partners wieder.

Hypersexualität, Sex- oder Pornosucht

Veränderungen der Sexualität durch Wendepunkte (Schwangerschaft, Geburt, Abtreibung)

Von den hormonellen Veränderungen sind Frauen besonders stark betroffen. Allerdings verändert eine erwünschte Elternschaft die Gehirnchemie auch bei den Vätern und sogar bei Adoptiveltern. Die neuen Regelungen und sozialen Rollen wirken sowohl auf die weibliche als auch auf die männliche Sexualität. Eine Therapie hilft, die neue Rollenverteilung zu regulieren, den Druck, Ängste, negative Gefühle zu bewältigen und das Sexualleben zu harmonisieren. Und die Zufriedenheit der Eltern beeinflusst wiederum positiv die geistige Entwicklung und die psychische Gesundheit des Kindes.

Schwangerschaft, Abtreibung, Geburt als Wendepunkte

Kinderwunsch als die Quelle von Konflikten

Sexualität erfüllt nicht nur die Funktion, erotische Anziehung und Ekstase zu erfahren. Seine älteste Funktion ist die Fortpflanzung. Eine Überbetonung dieser Dimension kann jedoch dysfunktional sein. Wenn Sex sich nur auf das „Kinder machen“ reduziert, verschwindet die Offenheit für Lust und Vergnügung.

In den festen Beziehungen kommt es manchmal zu Diskussionen über den möglichen Nachwuchs. Meistens ist die Frau schon bereit, Kinder zu bekommen, während der Mann „denkt noch darüber nach“. Der Psychotherapeut hilft, die Motivation des Kinderwunsches / -unwillens zu verstehen. Motive können mehr oder weniger ausgereift, bezogen auf sich selbst oder die Partnerschaft, bewusst oder unbewusst sein.

Kinderwunsch als Quelle von Konflikten

Unerfüllter Kinderwunsch

Sexuelle Funktionsstörungen bei unfruchtbaren Paaren können von Anfang an als Ausdruck individueller oder partnerschaftlicher Probleme bestehen. Oder sie entwickeln und verstärken sich im Laufe der Behandlung. Da Sexualität auch eine Möglichkeit ist, Beziehungen auszudrücken, kann die Unfruchtbarkeit selbst psychogen sein. Ein Psychotherapeut muss die Ambivalenz mit beiden Partnern bearbeiten, damit das Kind nicht nur bewusst, sondern auch unbewusst gewollt und gewünscht werden kann.

Frauen / Paare mit unerfülltem Kinderwunsch befinden sich oft in einer tiefen Lebenskrise und wollen alle medizinischen Möglichkeiten ausschöpfen. Eine vertrauensvolle Beziehung mit einem Psychotherapeuten hilft, die Misserfolge zu überstehen. Besonders wichtig ist die psychotherapeutische Begleitung, wenn die operativen und extrakorporalen Methoden ausgeschöpft sind und das Leben neu priorisiert werden muss.

Unerfüllter Kinderwunsch

Unsicherheiten und Ängste bezüglich der sexuellen Identität oder Orientierung

Die sexuelle Orientierung lässt sich auf 4 Ebenen beschrieben: der physiologische Reaktion, der Fantasie, des Verhaltens und der Selbsteinordnung. Diese 4 Ebenen fallen nicht immer zusammen. Zum Beispiel, die homosexuellen Fantasien werden nicht immer verwirklicht. Allerdings sind sexuelle Orientierung (Geschlecht) und Präferenz (Alter, Typ, evtl. paraphile Reize) Indikatoren für den individuell optimalen Lustgewinn. Sie sind Ausdruck der Sexualstruktur eines Menschen und biografisch überdauernd.

Die Auseinandersetzung mit homosexueller oder bisexueller Neigung kann ein schwieriger Prozess sein. Vielen fällt es schwer, dies anzuerkennen und zu akzeptieren. Vor allem, wenn Unsicherheiten über die sexuelle Orientierung und Identität bestehen. Der Schritt, sich vor Eltern, Kindern, Freunden, Kollegen zu offenbaren, erfordert Kraft und Mut. Die Outing ist oft mit Ablehnung durch andere verbunden, was wiederum Stress verursacht. Eine Psychotherapie ist auch für Angehörige wichtig, die nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen.

Unsicherheiten und Ängste bezüglich sexueller Identität oder Orientierung

Probleme bei Geschlechtsdysphorie (Transsexualität) und Transition

Die Unstimmigkeit zwischen der Geschlechtsidentität und den Körpermerkmalen kann großes Leid verursachen. Es können Probleme wie Angststörungen, Depressionen oder sogar ein Selbstmordverhalten auftreten. Eine soziale Transition (Wechsel der Geschlechtsrolle) kann tiefe persönliche und soziale Folgen nach sich ziehen. Und eine medizinische Transition kann das allgemeine Wohlbefinden auch negativ beeinflussen. Ein Therapeut unterstützt dabei, die Umwandlung in bestmöglicher innerpsychischer Stabilität durchzugehen.

Sexualtherapeutische Begleitung von Geschlechtsdysphorie und Transition

Sexuelle Vorstellungen, Fantasien, Sehnsüchte und Praktiken, die verunsichern, verängstigen oder zu Konflikten führen

Sexuelle Wünsche und Fantasien spielen eine wichtige Rolle. Scham und Unsicherheit hindern oft daran, dem Partner eigene geheime Vorlieben und Träume zu offenbaren. Die Angst als „auffällig“ abgelehnt zu werden verbietet oft die Kommunikation zum Thema. Das Ergebnis der Unterdrückung geheimer Wünsche ist Enttäuschung und Unzufriedenheit. Eine Sexualtherapie hilft, sich mit sich selbst und seinen erotischen Gedanken auseinanderzusetzen, Mut zu fassen und sich dem anderen zu öffnen. Teilt der Partner die Vorlieben nicht, unterstützt der Sexualtherapeut dabei, den inneren Konflikt aufzulösen und für beide Partner akzeptable Lösungen zu finden.

Konflikthafte sexuelle Vorstellungen, Fantasien, Sehnsüchte und Praktiken

Mangel an Vertrauen und Eifersucht

Misstrauen kann ein Persönlichkeitsmerkmal sein, das erkannt werden soll. Der Mangel an Vertrauen kann durch reale Ereignisse oder deren übertriebene Interpretation verursacht werden. Eifersucht ist ein komplexes Gefühl, das mit Angst und Wut verbunden ist. Ein Psychotherapeut hilft, die Ursachen zu entdecken und die Eifersucht als Ressource zu nutzen. Er hilft, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und Probleme mit dem Partner zu klären, anstatt sie zu vertuschen.

Eifersucht und Mangel an Vertrauen

Verrat, Untreue eines Partners (Seitensprünge, Affären, Außenbeziehungen)

Fremdgehen kann eine Beziehung ernsthaft erschweren und das Vertrauen nachhaltig beschädigen. Ein Psychotherapeut hilft, trotz der emotional belastenden Situation einen klaren Kopf zu bewahren und einen Weg aus der Krise zu finden. Die Untreue kann man als Chance nutzen, um die Beziehung zu entwickeln und auf ein neues Level zu bringen.

Verrat, Untreue, Affären, Außenbeziehungen

Vereinbarungen in einer „offenen“ Ehe und Polyamorie

In unserer Zeit besteht die Chance, Sexualität freier und individueller zu gestalten. Einige Paare öffnen ihre Beziehung für regelmäßige oder sporadische Beziehungen außerhalb der Ehe / Partnerschaft. Eine solche Erfahrung ist einerseits angenehm und aufregend, kann aber auch viele negative Emotionen hervorrufen. In diesem Fall hilft eine intensive Kommunikation aller Beteiligten. Ein Psychotherapeut hilft dabei, die Kommunikation zu organisieren, um die Beziehungen aufrechtzuerhalten und zu regulieren.

Offene Ehe und Polyamorie
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