Sexuelle Störungen und Dysfunktionen

Sexuelle Störungen und Dysfunktionen

Es gibt ein Spektrum von Störungen im Zusammenhang mit Sexualität

Anhand diagnostischer Kriterien hebt man drei Gruppen von Sexualstörungen hervor

Störungen körperlicher Funktionen in Bezug auf sexuelle Aktivitäten

Verhaltensstörungen im Bereich Sexualität

Störung der Geschlechtsidentität (Transsexualität)

Was verursacht sexuelle Dysfunktionen?

Sexuelle Dysfunktionen können durch eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Faktoren verursacht werden, darunter:

  • Körperliche Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, neurologische Erkrankungen, hormonelle Störungen, Verletzungen.
  • Psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten wie blutdrucksenkenden Medikamenten, Antihistaminika, Antidepressiva oder Antipsychotika.
  • Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch und mangelnde körperliche Aktivität.
  • Lebensumstände wie Stress und Übermüdung, die den Körper und den Geist erschöpfen.
  • Beziehungsprobleme wie Konflikte, fehlende emotionale Nähe und Unzufriedenheit.
  • Persönliche Überzeugungen, Einstellungen, Werte.

Deswegen soll man beim wiederholenden Auftreten der Sexualdysfunktionen  zunächst einen Arzt aufsuchen, um mögliche Veränderungen der Fortpflanzungsorgane, Krankheiten oder den Einfluss von Medikamenten auszuschließen.

Die Praxis zeigt jedoch, dass nur etwa 10 Prozent der sexuellen Probleme Symptome einer Erkrankung sind. Über 90 Prozent der Störungen lassen sich auf eine psychosomatische Ursache zurückführen. Häufiger liegen mehrere Ursachen einer sexuellen Dysfunktion gleichzeitig vor. Die Psyche spielt dabei eine grundlegende Rolle: Unsere Gedanken und Gefühle haben einen großen Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit. Negative Emotionen verursachen die Freisetzung der Stoffe, die die sexuellen Funktionen hemmen. Eine chronische Frustration der Bedürfnisse erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit, psychische und körperliche Störungen zu entwickeln oder erschwert die Überwindung bestehender Krankheiten.

Es ist wichtig, dass Partner offen und ehrlich miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten, um Lösungen für sexuelle Funktionsstörungen zu finden. Eine sexualtherapeutische Behandlung hilft, die Dysfunktionen zu überwinden und die Beziehung zu optimieren.

Es gibt gewisse Besonderheiten der sexuellen Dysfunktionen bei Frauen und bei Männern. Physiologische Veränderungen haben entsprechende Auswirkungen auf die Sexualfunktionen älter werdenden Menschen.

Was sind sexuelle Dysfunktionen?

Sexuelle Dysfunktionen sind Syndrome, bei denen erwachsene Menschen Schwierigkeiten haben, persönlich befriedigende, nicht erzwungene sexuelle Aktivitäten zu erleben. Die sexuelle Reaktion ist ein komplexes Zusammenspiel physiologischer, psychologischer, interpersoneller, sozialer und kultureller Prozesse. Einer oder mehrere dieser Faktoren können die sexuelle Reaktion beinträchtigen. Jede Phase – Appetenz (Lustempfinden), Erregung, Orgasmus und Entspannung (Rückbildungsphase) – kann für sich gestört sein. Dementsprechend werden auch die Funktionsstörungen in der internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme eingeordnet:

  • Mangel oder Verlust des sexuellen Verlangens,
    Abneigung gegen Geschlechtsverkehr 
  • Fehlende genitale Reaktion (erektile Dysfunktion, Mangel an Scheidenfeuchte)
  • Sexuelle Schmerzstörungen (Vaginismus – Krampf der Beckenbodenmuskulatur, Dyspareunie – Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)
  • Orgasmusstörungen (fehlender oder verzögerter Orgasmus, vorzeitige Ejakulation).

Um als sexuelle Dysfunktion zu gelten, muss die Dysfunktion: 1) häufig auftreten, auch wenn sie manchmal nicht vorhanden ist; 2) seit mindestens einigen Monaten bestehen und 3) mit klinisch bedeutsamem Leiden verbunden sein.

Sexuelle Dysfunktionen selbst sind keine Erkrankungen. Aber die Störungen können mit Leidensdruck oder zwischenmenschlichen Schwierigkeiten verbunden sein. Wenn eine Person Probleme mit den sexuellen Funktionen hat, kann dies zu Kommunikationsproblemen, emotionaler Belastung und einer Beeinträchtigung der intimen Beziehung führen. Partner können das Gefühl haben, dass sie nicht mehr gewünscht werden oder dass sie für die Dysfunktion verantwortlich sind. Es kommt auch zu einem Rückgang des Vertrauens und der Intimität. Wenn sexuelle Störungen nicht behandelt werden, können sie zu einer Abnahme des sexuellen Verlangens und der sexuellen Aktivität führen. Dies kann die Partner weiter belasten, da Intimität und Sexualität wichtige Aspekte einer Beziehung sind.

Sexualdysfunktionen neigen dazu, chronisch zu werden. Wenn Sie mit Ihrem Sexualleben unzufrieden sind oder bereits gewisse Probleme darin bemerkt haben, obwohl eine medizinische Untersuchung organische Ursachen ausgeschlossen hat, ist es ratsam, sich an einen Sexualtherapeuten zu wenden. Je länger Sie die Kontaktaufnahme mit einem Fachexperten hinauszögern, desto schwieriger wird es, das Problem zu beheben. 

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